Serverumzug – Vom Server zum Managed Hosting
Agentur Server gekillt und zum »betreuten« Hosting gewechselt
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Vorwort
Ich werde im Folgenden sehr absichtlich keine Firmennamen und Dinge nennen, die auf Marken und Unternehmen Rückschlüsse zulassen. Der wesentliche Grund dafür ist, dass ich weder den einen Beteiligten bevorteilen noch den anderen schlecht dastehen lassen möchte. Einer der Beteiligten hat aber aus sehr guten Grund ein äußerst schlechtes Image und schon allein dieser Fakt ist so verräterisch, dass jeder im »Business« weiß welcher Hoster gemeint ist. Dafür kann ich nichts. Und NEIN inzwischen weiß ich, dass die relativ günstigen Kosten weder Ursache noch Ausgleich für die viele negativen Vorkommnisse sind.
Wenn es ein ernsthaftes Interesse gibt, gebe ich aber gern persönlich Details preis.
Die Ursachen
Ich war jetzt ca. 4 Jahre bei einem Hoster, der dafür bekannt ist günstige Preise bei gleichzeitig rattig schlechtem Support zu bieten. Gut, Support brauche ich so gut wie nie, also warum nicht. So mein Ursprungsgedanke. Der Hoster ist aber auch dafür bekannt, die schlechtest mögliche Performance für seine »Produkte« zu bieten und womöglich hätte ich genau darauf von Anfang an mehr Wert legen müssen bzw. habe ich diesen unglaublich wichtigen Aspekt am Anfang gar nicht wirklich betrachtet.
Nach 4 Jahren und um die 100 Webseiten/Apps, die hier ihren Ursprung hatten, war ich die permanenten Ausfälle und beliebig schwankende Pageload Times endgültig leid. Gerade zum Schluss änderten sich je nach Tageszeit die Pageload Times um teilweise 300% hin und her. Also zB. früh und abends 1 Sekunde und tagsüber 3–4 Sekunden. Das ist schon allein aus SEO-Sicht ein absolutes No-Go und die wöchentlichen ständigen Ausfallzeiten dazu genommen, haben mich evtl. ein paar Plätze in den SERPs gekostet.
Wer weiß …
Ich habe natürlich mehr als 1x versucht dem Support zu erklären, dass es 1. so nicht geht und 2. es ein tiefgreifenderes Problem in seiner Technik geben muss. Der Support hat es sich immer sehr einfach gemacht, denn ganz logisch war immer ich und meine Server-Settings dafür verantwortlich. Ich optimiere zwar seit gut 15 Jahren permanent meine verschieden Server, und ich bilde mir schon ein, ein wenig Ahnung zu haben, aber okay geschenkt. Diskutieren eh zwecklos.
Die Suche
Nachdem ich wieder mal ein paar Tage nicht vernünftig arbeiten konnte, hatte ich endgültig genug und begab mich auf eine kleine Odyssee in die Weiten des Netzes der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Entschluss den Hoster zu wechseln war nun unwiderruflich getroffen, wobei ich mir das nicht wirklich einfach gemacht habe. Den Hoster zu wechseln_ das macht man nicht alle Tage und sicher nicht ohne wirklich guten Grund.
Ich habe einen ganzen Tag lang Vergleiche und Performance Tests (sowas) studiert und dann gleich ein paar Testaccount angelegt. Einen Tag später habe ich dann 3 von mir ausgewählte Hoster getestet. Ich bin immer gleich vorgegangen und habe meine »größte« Website/App (https://technostreams.de) zu den Hostern geklont. Dann habe ich überall alle Caching- und Optimierungsplugins deaktiviert, Serverseitig Opcache aktiviert, ningx-cache (ging nur bei einem) ausgeschaltet. Meine Referenz ist immer die Pageload Time** des WP Dashboards und der Plugin-Übersicht. Warum weiß ich eigentlich selbst nicht genau, das ist gefühlt für mich ein guter Vergleichswert. Diese Werte Vergleiche ich eigentlich immer bei jeder Installation und es ist tatsächlich so, sind hier die Werte klein, ist die Website auch wirklich schnell, also ungecached, was sowieso immer Referenz sein sollte.
Das Ergebnis hat mir nicht wirklich gefallen, denn unter den 3 Anbietern war einer ein (shared) Webspace Anbieter und bei den anderen 2en habe ich jeweils vServer mit Ubuntu und Plesk getestet. Ich habe den Webspace Anbieter deshalb dazu genommen, weil er in sehr vielen Tests immer vorne mit dabei war, unglaubliche 20 Domains inklusive sind und ich einfach gespannt war, wie er sich im Vergleich schlägt. Und Tatataaa er hat gewonnen, in echt und in Wirklichkeit. Technostreams.de lief dort unglaublich schnell, schon die Installation war erstaunlich schnell und gefühlt einfach stabiler.
**Zum Testen der Pageload Times nehme ich immer: First Paint & Page Load Time
Die Entscheidung
Jetzt stand ich vor dem Dilemma, Server killen und ab ins betreute Wohnen ähä… Hosting oder weiter suchen oder bleiben oder what ever.
Folgende Fragen standen drohend im Raum:
- Soll ich die Freiheit, die mir Ubuntu mit Plesk bietet aufgeben?
- Reicht 1 Apache2-Server für 30 Websites?
- Komme ich mit den neuen, extrem spartanischen Settings klar?
- Ist die Performance auch gut, wenn alle 30 Websites parallel laufen?
Ich habe ein ganzes Wochenende überlegt, bin alle Optionen ständig neu durchgegangen und habe mich letztendlich für den sehr gewagten Versuch entschieden alles zum managed Hosting umzuziehen und in einer neuen Umgebung neu durchzustarten. Ausschlaggebend war die unschlagbare Performance und die 20 inklusiv-Domains. Letzteres hätte auch einen Fail-Umzug noch vergleichsweise günstig gemacht. Von den 30 Websites sind 9 nur auf Subdomains, also war der Versuch quasi umsonst, falls ich dann doch woanders hin weiterziehen muss.
Der Umzug
Wer sowas noch nicht gemacht hat, sollte sehr, sehr froh sein. Es ist eine unglaublich monotone Aufgabe, bei der man 30x exakt dasselbe machen muss. Nach der 5 Website dachte ich, ich beiß in den Schreibtisch, hatte aber noch 25 weitere vor mir. Meine .txt Aufgabenliste sah so aus:
Domainänderung
[o] Website-Transfer mit Updraft
[o] Analytics-Code piwik.pro neu
[o] PWA check, .js neu generieren
[o] URL bestätigen Search Console
[o] Redirect 301, perfect:
RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTPS} off [OR]
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^example\.com [NC]
RewriteRule (.*) https://www.example.com/\ [L,R=301]
[o] Search Console Sitemap
[o] Bunny CDN cache löschen URL ändern
[o] Massenoptimierung Bilder ewww
[o] Contact Form neue Settings (bei Domainänderung)
[o] Favicons
Subdomains & Domain bleibt gleich
[o] website transfer updraft
[o] pwa check, .js neu generieren
[o] bunny
[o] Massenoptimierung Bilder ewww
[o] Contact Form
[o] Favicons
Unglaublicherweise hat es neben meinen sonstigen Aufgaben nur 2 Wochen gedauert und dabei gab es mit dieser Website leichte Probleme beim Transfer. Eine .ist Domain ist eben nicht sehr geläufig und hier musste mein neuer Hoster wohl persönlich eingreifen.
Conclusio
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich mehr als zufrieden, alle Websites sind erstaunlich schnell, es funktioniert alles tadellos. Es sieht tatsächlich danach aus, als ob sich der gesamte Prozess des Server-Umzugs gelohnt hat. Ich trauere noch ein wenig den Möglichkeiten bei einem eigenen Server hinterher, aber andererseits habe ich nun auch mehr Zeit, denn ich habe mich viele Stunden in den perfekten Server-Settings versucht und immer an den tausenden virtuellen Stellschrauben gedreht. Jetzt wird mir sehr viel davon abgenommen und es ist trotzdem alles schneller und performanter als vorher. Was will man mehr?
Für meine Kunden habe ich übrigens noch einen anderen Server bei einem Dritten. Auf diesem Server ist alles auf maximale Stabilität und Ausfallsicherheit ausgelegt. Dort bastle ich nicht an neuen Projekten und schon gar nicht an den Server .conf’s. Erstaunlicherweise hatte dieser Server noch nie -ich schwöre es- laut UptimeRobot (kostenloses 5-Minuten Intervall) einen feststellbaren Ausfall.
Dort sind Sie jederzeit willkommen 🙂 __